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Jan Kochanowski

Jan Kochanowski wurde 1530 in Sycyna geboren. 1544 wurde er Schüler an der Krakauer Akademie. Nachdem er 1547 Krakau verlassen hatte, studierte er in Breslau, Wittenberg und Leipzig. Die nächsten Etappen seines Studiums waren Königsberg und Padua in Italien, wo er unter Professor Robortello Filologie studierte. Durch diesen ausgezeichneten Hellenisten lernte Kochanowski den altertümlichen Geist kennen. Dabei half auch nicht nur der Lateinunterricht, sondern vor allem sein intensives Studium hellenistischer Dichter.

Der Aufenthalt in Padua betrug ca. 5 Jahre. Danach kam Jan Kochanowski zum zweiten Mal auf den Hof des Prinzen Albrecht in Königsberg, nachdem er vorher auf dem Hof von Heerführer Tarnowski/Tenczynski verweilte.
Im Mai 1559 reiste er über Deutschland nach Frankreich. Danach kehrte er als erfahrener Humanist nach Polen zurück und führte nun ein vergleichsweise sesshaftes Leben.

Die folgenden 15 Jahre suchte Kochanowski nach seinem Platz im Leben. Er pflegte einen engen Kontakt mit dem Hof von Filip Padniewski, der Familie Firlej und Jan Zamojski. Auch wurde er einer der königlichen Sekretäre auf dem Krakauer Hof des polnischen Königs Sigismund August.

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Nach Augusts Tod und der Flucht des neuen Königs Heinrich Walezy verabschiedete sich Kochanowski vom Hofsleben und ließ sich in Czarnolas nieder. Er verzichtete auf einen Pfarrerposten und wählte ein Leben auf dem Land. 1575 heiratete er Dorothea Podlodowska Tochter von Truchseß von Sandomierz.

In seinen letzten Jahren wurde die Aktivität des Dichters durch einen schlechten Gesundheitszustand eingeschränkt. Dazu kam, dass seine zwei Töchter und seine Brüder verstarben und sein Schwager Jakub Podlodowski in der Türkei ermordet wurde. Diese tragischen Ereignisse hatten großen Einfluss auf sein Weltbild und Glauben. Jedoch kam er nach einer Zeit wieder ins Gleichgewicht und glaubte nach dieser schweren Zeit noch stärker an Gott.
Er fing an viele Werke zu veröffentlichen, die bis dato nur als Niederschrift unter Verschluss geblieben waren.
Im August 1584 fuhr er nach Lublin, um dem König den Mordfall an seinem Schwager darzulegen und nach Gerechtigkeit zu fordern. Dort verstarb er dann unerwartet an einem Herzinfarkt.

Kochanowski schaffte mit seinem literarischen Werk etwas Neues und Originelles, z.B. die literarische Darstellung der Gefühle eines liebenden Vaters. Er verband altertümliche Elemente mit der Religiösität eines neuzeitlichen Menschen und zeigte, wie der menschliche Verstand, der sich durch Tradition auszeichnet, nur im normalen Alltagsleben stabil sei und im Anblick von Schicksalsschlägen oder großen Aufgaben zusammenbreche. Unterstützung und Rettung gebe dann nur der Kontakt mit einer höheren Welt; einer Beziehung zu Gott.
Als Schulpatron wurde Jan Kochanowski 1919 gewählt. Nicht nur wegen seines Geburtsorts (Radomer Land – Sycyna), sondern vor allem um den humanistischen Geist der Schule zu unterstreichen.

Übersetzt von Jacek Ksiazka, Lenart Michaelis